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unbekannt: Die Frau

löst jene Frau, die ihre Welt überblickt und die Erscheinungen derselben beherrscht, oder sich nach ihnen fügt, deren Geist sich mit eben so viel Sicherheit als Grazie darin bewegt, die im Augenblicke des Handelns, als wie der Ruhe die strenge Nothwendigkeit mit dem feinsten Ton und Geschmack zu verknüpfen versteht, die in Glück und Unglück sowie aus der Gemeinheit der Alltäglichkeit sich die Bahn durchbricht und glänzend aus ihrem eigenen Bau hervortritt.

Sehen wir sie nicht am Morgen mit schlichter Bürgerlichkeit die Hand an ihr Hauswesen legen, mit Ordnung und Sparsamkeit die Bedürfnisse einer ganzen Familie besorgen, ohne ihr Äußeres dabei im Mindesten zu vernachläßigen, überall wo nur möglich die verletzende Form vermeidend, das Nothwendige anordnen, die Fehler ausstellen? Verhindert sie das, eine Stunde später in ihrem Cabinet, ihren Geist mit Lecture, Musik, Poesie, Betrachtungen die Nahrung zu reichen, die er verlangt? Eben so wenig als sie dieses ihren heiligen Pflichten als Mutter entziehen wird, die sie nach ihren Kräften erfüllend stets vor Augen hat. Dieselbe Frau treffen wir von Schwärmerei und Sehnsucht umflossen sich von einer schönen Gegend hinreißen lassen, mit den Sternen von Geistermacht träumen, ohne daß

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unbekannt: Die Frau. Carl Winiker, Brünn 1859, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Frau_anonym_1859.djvu/24&oldid=- (Version vom 21.11.2023)