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unbekannt: Die Frau

Und nun der Familienvater. Wie selten trifft dieser das rechte Maß, seinen Einfluß, sein Wirken auf den ganzen Charakter des Hauses, der Erziehung, der Disciplin heilsam und praktisch anzuwenden? Entweder kümmert er sich um gar nichts, und ist Niemanden Stütze, oder er mengt sich in Alles, in jedes kleinliche häusliche Detail, wird brummig, zuwider und, o Schauer alles Schauerlichen – ein Häferlgucker.

Einseitigkeit ist es dann, was der Mann sowohl in seinem Wesen, wie in seinen Bestimmungen so oft zu bekämpfen und zu vermeiden hat, Vielseitigkeit hingegen das herrlichste Geschenk, welches die Natur dem Frauenleben und Wirken verliehen hat. Durch diese herrscht die Frau, diese allein erringt ihr den Sieg bei den ungleichen Waffen der Stärke und Rechte dem Manne gegenüber. Sehr irrig daher der Begriff und Grundsatz, daß die erste, ja die einzige Bestimmung der Frau sich auf Küche, Kinderstube und Strickstrumpf ausdehnt. Eine Frau, die nicht ihre Pflichten als Hausfrau erfüllt, nicht sorgsame Mutter und treue Verwahrerin des Familieneigenthums ist, die verachte ich.

Aber nicht nur die Schlüssel zum häuslichen Leben sind ihr anvertraut; das ganze Reich der

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unbekannt: Die Frau. Carl Winiker, Brünn 1859, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Frau_anonym_1859.djvu/17&oldid=- (Version vom 21.11.2023)