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unbekannt: Die Frau

abgelaufen oder die Post angekommen wäre?

Gäste sind zu Tische geladen, die gegebene Stunde längst verstrichen, der Herr vom Hause noch immer nicht da. Die Conversation stockt, Alles langweilt und sehnt sich nach dem Augenblick, wo das Klirren der Teller und Gläser eine so wohlthätige Abwechslung darbieten; welcher Sterbliche weiß nicht von solchen Augenblicken zu erzählen, und wären es auch nur von eines Pfarrers Diné’s selige Erinnerungen.

Ein Diener winkt nun dem Fräulein vom Hause, welches sich ungesäumt dem Regierungsohr der Mama nähert, und wohl zuflüstert, daß die Köchin nicht mehr für verbratene Fasanen und verdorbene Mehlspeisen einsteht, was eine Sturmpetition an den gnädigen Herrn veranlaßt. Doch umsonst. – Athemlos keuchend kehrt der Abgesandte mit dem Bescheid zurück: „Die Post habe sich verspätet und man möge sich, ohne auf den Festgeber zu warten, zu Tische setzen“, was auch ohne weiteres Bedenken, und ohne daß die Eßlust und Heiterkeit im mindesten gestört wäre, geschieht.

Zum schwarzen Caffee erscheint endlich der lang Erwartete, nicht Vermißte. Die Herren stürzen

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unbekannt: Die Frau. Carl Winiker, Brünn 1859, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Frau_anonym_1859.djvu/15&oldid=- (Version vom 21.11.2023)