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     Sind z. B. zwey Profile in der Größe gleich, das eine ein Rechteck und das andere ein Dreyeck, so ist, wenn ihre Breite gleich ist, die mittlere Tiefe in beyden gleich, und bey gleichem Gefälle kommen die mittlere Geschwindigkeiten einander nahe; es ist aber die größte Tiefe im zweyten, doppelt so groß als die Tiefe des ersten, und es verhält sich bey gleichem Gefälle die mittlere Geschwindigkeit in der Stromrinne des zweiten zur mittlern Geschwindigkeit in erstem sehr nahe wie 14 : 10. Die mittlere Geschwindigkeit in der Stromrinne des zweyten Profils würde der mittlern Geschwindigkeit in der Mitte des erstern gleich seyn, wenn das Gefälle des Wasserspiegels beym zweyten halb so groß als beym erstern wäre.

     Aus dem oben angeführten Satz folgt ferner, daß die mittlern Geschwindigkeiten in verschiedenen Flußbetten nahe gleich sind, wenn die mittleren Tiefen im umgekehrten Verhältniß des Gefälles stehen, und daß bey Vergrößerung des Gefälles die mittlere Geschwindigkeit kleiner werde, wenn die mittlere Tiefe in einem größern Verhältniß kleiner wird.

     Da in geraden oder ziemlich geraden Flußbetten die Tiefen gleichförmiger werden und in gekrümmten Flußbetten die Tiefen sehr ungleich sind, und in leztern die Tiefe der Stromrinne wenigstens vor den eingehenden Ufern bedeutend größer als die mittlere Tiefe ist, so folgt, daß die mittlere Geschwindigkeit in

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Johann Gottfried Tulla: Der Rhein von Basel bis Mannheim. ohne Verlag, Leipzig 1822, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Rhein_von_Basel_bis_Mannheim_(Tulla)_058.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)