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     Wenn in frühern Zeiten durch unzweckmäßige Dammanlagen und durch unrichtige Cultur-Operationen, die Erhöhung der Niederungen eines Flusses nicht nur nicht befördert, sondern sogar verhindert wurde, und wenn das Flußbett sich erhöht hat und wegen den Eigenschaften des Flusses sich ferner erhöhen muß, und wenn ferner die Flußkrümmen und Flußtheilungen einen so hohen Wasserstand bewirken, daß die Flußniederungen gefährdet oder wirklich nach und nach in Sümpfe verwandelt werden; so bleibt nur ein wirksames Mittel übrig, die frühere Fehler zu verbessern und die nach und nach entstandene Uebel zu beseitigen; nemlich die möglichst gerade Leitung des Flusses, die Abschneidung seiner Nebenarme, die Demolirung der schädlichen Dämme u. s. w. also die Rectificirung des Flusses. Durch diese wird dessen Bett und dessen Wasserspiegel tiefer gesenkt und diese Senkung wirkt zurück auf die sich einmündende Flüsse und Bäche und die Flußniederungen erhalten eine relativ höhere Lage.

     Wenn man den Zustand des Rheinbettes, der Rheinniederungen und der sich in den Rhein ergießenden Flüsse von Hüningen bis unter Mannheim genau prüft, so zeigt sich, daß dieser Zustand theils ungünstig, andern und größtentheils aber sehr mißlich ist. Die Ursachen hievon liegen darin, daß mehr oder weniger versäumt wurde, die Wirkungen der Natur zu

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Johann Gottfried Tulla: Der Rhein von Basel bis Mannheim. ohne Verlag, Leipzig 1822, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Rhein_von_Basel_bis_Mannheim_(Tulla)_041.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)