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und umgab sie mit einer Schönheit, wie sie noch keines Lebenden Auge geschaut.

Und sie sprach: »Verlaßt mich, Brüder. Euch ist der Ausgang zu den Gärten noch offen.«

Und da sie erriet, daß jene sich weigern würden, willigten die Lippen, die jetzt der Tod versiegeln sollte, in eine Lüge:

»Nur die christlichen Anführer können diese Fanatiker aufhalten. Die wissen uns schuldlos und gut .... eilt und benachrichtigt sie zuvor noch .... Wenn aber dennoch kommen sollte, was ihr kommen seht, bewahr du dich Lucius vor aller Bitterkeit. Bring meinen Brüdern mein letztes von mir; und daß sie stets der Väter eingedenk sein sollen. Und du, Amaryllis, die du so schön bist, tröste die Jünglinge. Wenn es sich fände, daß einer aus ihnen nach mir geschmachtet hätte und meine Kälte hätte ihn betrübt, so bitt’ ich ihn, daß er mir’s vergebe .... und sag’ ihm, die Liebe sei nichts verächtliches im Hause Jupiter, doch mir hätt’ geschienen, daß es einer Letzten aus einem Geschlechte gut sei, Jungfrau zu bleiben und dem Ewigen nachzuhangen; meine Brust war nicht breit wie die Brust der Heldinnen, aber mein Herz zitterte für ganz Hellas ....«

Amaryllis, die seit lange schon weinte, brach in Schluchzen aus und zerriß ihre Kleider und schrie.

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Maurice Barrès, Übersetzung: Heinrich Lautensack: Der Mord an der Jungfrau. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Mord_an_der_Jungfrau_Barres_Maurice.djvu/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)