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aufrichtete. Schmutziges Volk tobte am Fuße des Serapeums. Die Verwegensten hatten die ersten Stufen zum Tempel erstiegen. Da waren sie in widerlichen Lumpen, den Kopf hintübergeworfen, die Kehle und die Brust gebläht von Verwünschungen. Und der Name der Athene stieg hundertfach auf aus dem Haufen wie eine Blase aus einem giftigen Morast.

Die Jungfrau mußte sich nicht halten, sie lehnte sich nur leicht gegen den abbröckelnden Marmor des Geländers. Und wie sie über die gleichförmige Ebene der Dächer hinsah, waren ihr die dunklen Einschnitte der ans Serapeum angrenzenden Straßen wie die Abläufe des Schmutzes der Stadt und dieses unsauberen Pöbels.

Ein Alter nahm respektvoll die Hand des jungen Weibes und sagte:

»Weder anhören noch fürchten sollst du sie.«

Sie aber führte ihn sacht beiseit.

Da fragte Amaryllis: »Ist es möglich, daß die Tempel derer da unten von Frauen voll sind? Welch unendlicher Reiz mag von dem schönen Jüngling ausströmen, dem sie dienen!« Und sie fühlte sich hingezogen zu jenem Unbekannten, und sie fühlte sich ungleich mehr Schwester zu jenen verwegen und furchtbaren Männern als zu diesen stolzen Römern, diesen ewig Spöttischen und Überklugen.

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Maurice Barrès, Übersetzung: Heinrich Lautensack: Der Mord an der Jungfrau. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1913, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Der_Mord_an_der_Jungfrau_Barres_Maurice.djvu/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)