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heirate. Wenn ich mich widersetzte, wozu ich aber, fügte sie rasch hinzu, keinen Grund habe, da ich mit meinem Lose vollkommen zufrieden bin, bliebe mir nur übrig, ins Kloster zu gehen. Ich bin zwar schon zwanzig Jahre alt, aber trotzdem – und dabei lächelte sie mich an – kommt mir manchmal vor, ich sei noch jung.

Ich war gerührt und sie merkte es. Wir hatten das Ende des Waldweges erreicht, wo dieser in die Fahrstrasse mündete. Wir sahen die Kalesche in einiger Entfernung warten. Wann werde ich Sie wiedersehen, Monica?

Sie eilte, ohne zu antworten, dem Wagen zu, aber nachdem sie einige Schritte gemacht hatte, wandte sie sich um und rief:

Ich werde morgen wieder Severin besuchen.

Ich kam absichtlich erst mehrere Stunden später nach Hause und liess mir als Neuigkeit erzählen, Severin habe von seiner Braut einen Besuch erhalten. Die Tante war von Monica so entzückt gewesen, dass sie ihr beim Abschied eine Busennadel mit dem Bilde des Pabstes zum Geschenk gemacht

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Daniel Spitzer: Das Herrenrecht. L. Rosner, Wien 1877, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Herrenrecht_Spitzer_Daniel.djvu/47&oldid=- (Version vom 31.7.2018)