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„Das kommt so über uns“, begann ich wieder. Ich weiß nicht, ich brachte heute alles nur mühsam heraus. Jetzt mußte ich etwas Schönes sagen, allein es kam gesucht und nicht ganz echt heraus.

„Denken Sie sich einen Rosenstrauch über und über voller Knospen, solche dicke, rote Knospen, die bereit sind, alle zu gleicher Zeit zu springen. Gut! er steht da in der Mondnacht, schwer von Knospen, mutlos und müde –“

„Ach, das ewige Blühen beginnt wieder. Könnte man doch seine Ruhe haben! Das hindert ihn aber nicht, den nächsten Morgen ganz rot von Rosen zu stehen.“

Claudia sah forschend zu mir auf.

„Das ist hübsch. Sie sind eine Art von Dichter.“

„Ich? Ach Gott nein!“

Wir waren am Weiher entlang gegangen und stiegen jetzt den schmalen Laubgang hinauf.

„Sie, natürlich“, sagte Claudia, und ich hörte Spott aus ihrer Stimme heraus. „Sie kennen solche Stimmungen, Sie sind ja ein Lebenskünstler.“

Das ärgerte mich.

„Sagen Sie das doch nicht, was bin ich denn

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Eduard Keyserling: Seine Liebeserfahrung. In: Bunte Herzen. Fischer, Berlin 1909, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bunte_Herzen_(Keyserling).djvu/223&oldid=- (Version vom 31.7.2018)