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ihr stehen. Etwas Besonderes mußte ich jetzt sagen, fühlte ich. „Wenn man jetzt da hinausgeht,“ begann ich, „das ist wie ein Bad in Rotgold.“ –

– „Ein sehr warmes Bad“, sagte sie nachdenklich. –

„Wenn die Sonne untergeht,“ fuhr ich fort, „kommt die kühle, blaugraue Dusche.“

Jetzt lächelte sie wirklich mit ein wenig geöffneten Lippen. Ich war zufrieden und ging. Als ich an dem großen bunten Beet vorüberkam, sah ich Claudia an der Haustüre stehen – schmal und blau – das Haar flimmerte in der Sonne, die Augen schützte sie mit der Hand und schaute den Weg hinab. Das alte schwere Portal legte sich seltsam wie einen dunkeln Rahmen der Einsamkeit um das farbige Figürchen. –

In der großen Allee war es schon lebhaft. Viel Kinder und Radfahrer – Arbeiter, die aus den Fabriken kamen, Ladenmädchen in hellen Kleidern, Pappschachteln in der Hand. Alle sprachen und strengten ihre Stimmen an, wollten Lärm machen, als seien sie betrunken von dem Flimmern des rötlichen Staubes, der die Luft erfüllte. Ich konnte das jetzt nicht brauchen. Ich bog in einen Seitenweg

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Eduard Keyserling: Seine Liebeserfahrung. In: Bunte Herzen. Fischer, Berlin 1909, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bunte_Herzen_(Keyserling).djvu/171&oldid=- (Version vom 31.7.2018)