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aus Far-away Cathay kommen. Und an einem Tage würde endlich ein Schiff kommen, auf dem ständen Sie, und ich würde Ihnen von meinem Felsen aus einen großen Strauß frischer Waldblumen herabwerfen.

Denn nicht wahr, Sie bleiben doch nur gerade so lange in China, als es durchaus nötig ist? Ich mache ja schon so viel schöne Pläne für die Zeit, wo wir uns wiedersehen werden. Wann, wo wird das sein?




5.
Banff, September 1899.

Die Frühsonne scheint in mein Zimmer, lieber Freund, draußen zwitschern Spatzen, die sich in der Jahreszeit irren und jetzt beim nahenden Herbst noch an Frühlingsidyllen denken, und ich will den Tag beginnen, indem ich Ihnen guten Morgen zurufe, hinaus in die unergründliche Weite. Möge Ihnen ein freundlicher Lufthauch meinen Gruß bringen – wo Sie auch sein mögen. Ich fürchte, es kann dort nicht so schön sein wie hier.

Das hiesige Hotel liegt auf waldigem Bergrücken, in größter Einsamkeit, und erinnert an manche Tiroler Burgen. Von unseren Fenstern

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Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)