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Und Sie, der Sie vielleicht der Einzige waren, der ahnend vorausschaute, wo sind Sie, lieber Freund? – das ist die quälendste, unerträglichste Frage. In immer neuen Gefahren glaube ich Sie zu sehen.

Wann werden wir wissen? oder … werden wir nie wissen? …




47.
New York, 25. Juni 1900.

Mein Tagebuch ist mein einer großer Trost. Ich vertiefe mich ganz in seine Lektüre. In ihm erlebe ich Vergangenes immer von neuem und vergesse zeitweise die qualvolle Gegenwart. Ich kann verstehen, was ganz alte Leute meinen, wenn sie von der großen Freude sprechen, die es gewährt, einen Menschen zu treffen, der uns kannte, als wir jung waren. Mein Tagebuch ist mir wie jemand, der mich schon lange kennt, in dem ich mich wiederfinde, und vor allem ist es mir jemand, der Sie gekannt hat. Wie lang verweil ich doch bei den Seiten, in denen ich etwas von Ihnen wiederfinde!

Heute las ich von einem Morgen, an dem Sie mich abholten, um mir in chinesischen Läden bei

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Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/225&oldid=- (Version vom 31.7.2018)