sitzen – die alte Sonnenuhr – die Rampe, die zum Schloße führt – und das Schloß selbst, ein großes zweistöckiges Haus, dessen ganz einfach glatte Fassade zu Schinkels Zeiten mit griechischen Ornamenten verziert worden ist, die in der märkischen Umgebung noch immer etwas über sich selbst Erstauntes haben – alles ganz wie damals! Zu beiden Seiten des Hauses stehen noch die alten Linden, deren Zweige auf den Boden schleifen, und die eine Wand ist noch mit dem uralten Efeu bedeckt, in dem zahllose Spatzen zwitschern.
Ja, das war einst Heimat!
Ich stehe und schaue. Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen zu einem einzigen, unendlichen Wehmutsgefühl, das die ganze Welt zu erfüllen scheint.
»Wollen Sie nicht auch das Schloß besehen?« fragt mich da plötzlich der junge Mann in Radelkostüm, und ich gewahre die ganze Berliner Familie, die von einem jungen Bauernmädchen geführt wird, das Schlüssel trägt.
»Wird es denn gezeigt?« frage ich.
»Na und ob, « antwortete der Sportjüngling. »Für’n Trinkjeld an das Inspektormädchen können wir uns auch mal so’n Heim von die notleidenden Ajrarier besehen.«
Ich bin so erstaunt, Garzin als eine Sehenswürdigkeit
Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/157&oldid=- (Version vom 31.7.2018)