verursachen würde, ihn ganz allein über San Francisco nach Hause reisen zu lassen. Ich fühle mich doch auch verantwortlich für dies gelbe Menschenkind, das ich aus seiner Welt herausgerissen habe. Schließlich bot uns der Provikar Hofer an, Ta mit sich zu nehmen nach Europa und von da zurück nach China. In wenigen Tagen reist er. Ta selbst ist offenbar traurig darüber, scheint aber andererseits befriedigt, einen hohen geistlichen Herrn zu begleiten, der ihm als Geschäftsreisender der Kirche doch noch viel mehr imponiert, als mein Bruder, der im Dienst einer simplen irdischen Firma steht! – Aber mir ist seitdem ganz weh ums Herz.
Liebster Freund! Heute ist mir so grau und trübe zu Mute wie draußen der Himmel, an dem immer neue Wolken vorbeijagen hinaus zur See.
Ich habe heute Ta zum Dampfer gebracht, auf dem er mit dem Provikar nach Europa abgereist ist. Heute Morgen kam er wie alle Tage, hatte die Sachen meines Bruders gebürstet und gefaltet,
Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/125&oldid=- (Version vom 31.7.2018)