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Der Totengräber packte die Irre am Handgelenk und zog sie mit sich fort in Polizeigewahrsam. Sie warf dem Skelett noch eine abscheuliche Kußhand zu, und hinter Büschen schon entschwindend, die sie vom Anblick des Toten trennten, rief sie noch immer:

„Die Zeit vergeht…“


Sankt Jemand und Sankt Niemand, zwei Pilgrime, begegneten einander auf der Landstraße des Lebens.

Sankt Jemand sprach: „Wo kommst du her, Bruder? Du bist so gar betrübt.“

Sankt Niemand sprach: „Ich komme aus dem Nichts und schreite ins Leben. Und du? Du siehst gar fröhlich drein?“

Sankt Jemand sprach: „Ich gehe aus der Welt, das Scheiden wird mir leicht. Ich wandle ins Nichts.“

Sankt Niemand sprach: „Bruder, die Sonne steigt auf und versinkt. Der Mond nimmt zu,

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Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 274. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_272.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)