Seite:De Bracke (Klabund) 232.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Da sprachen die Kinder:

„Du bist ungerecht, daß du dem einen mehr und dem andern weniger, dem dritten überhaupt nichts gibst.“

Brackes Bart wehte:

„Ich habe euch gesagt, daß ich die Kuchen verteilen wolle nach der Gerechtigkeit Gottes – und also habe ich getan. Denn Gott gibt dem einen wenig, dem andern viel, dem dritten aber gar nichts. Dies ist die Gerechtigkeit Gottes. Es ist nichts Ungerechteres als Gott. Geht nach Hause und erzählt dies euren Eltern und den Pfaffen.“


Bracke rannte einsam durch die Nacht.

Da begegnete er der Wache, die hielt ihn an und sprach:

„Was hast du zu dieser Zeit der Spitzbuben und Räuber auf der Straße zu suchen?“

Bracke drehte seinen Kopf wie eine Schraube.

„Ich suche meinen Verstand… er läuft mir davon wie ein rasender Hengst… und ich komme

Empfohlene Zitierweise:
Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_232.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)