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Der Regen blutet aus meiner Wunde.

Die Sonne schlägt mich an feuriges Kreuz.

Ich schäume: rotes Meer. Ich schreie: ich Namenlos, ich Traum: bin schuld am Kriege… der Seienden… des Seins.

Ein jeder: Ich. Millionen Ich… sind schuld, sind schuld.

Die Geißel Gottes knallt.

Ich kenne, bekenne mich: zur Pflicht, zur Verpflichtung, zur Wahrheit, zum Geständnis.

Es gilt, unsere Schuld in die Welt zu pauken, zu posaunen, zu läuten, zu zischeln, zu heulen.

Reißt das Hemd auf. Schlagt euch an die Brust. Bekennt: Ich, ich bin schuldig. Will es büßen. Durch Wort und Tat. Durch gutes Wort und bessere Tat.

Dünke sich niemand zu niedrig, seine Schuld zu bekennen. Niemand zu hoch.

Schwört ab den Taumel! Bekennt euch straff! Bäumt euch zum neuen Willen einer neuen Zeit.

Es geht um den Adel der Erde. Entthront wurde die ewige Kaiserin: die Natur.

Empfohlene Zitierweise:
Klabund: Bracke, Berlin 1925., Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Bracke_(Klabund)_220.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)