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uns, weil wir aufgeblüht sind, sonst kommt der Herbst und verdirbt die Schönheit unserer Leidenschaft. Wir wollen sterben von der Sünde Gnaden.
Die großen Augen der Blanche kehren aus dem Himmel zurück, müde vom weiten Wandern. Und nur wenn ein Wind kommt und die Blütenköpfe aneinander schlägt, daß sie in feinen, lockenden Tönen erklingen, dann zucken die Lider über den schwarzen, tiefen Augen. Die grauen Blätter aber knistern wie verbotene Seide.
So ist Blanche, wenn sie ihren Geliebten erwartet, so starrt sie in die roten Wunder des Abends; sie ist nur ernst wenn alle Fasern ihres Ichs in einem Punkte zusammenströmen. Dann betet sie, und die Glocken bringen ein sündiges Gegrüßet-seist-Du-Maria zu ihr.
Empfohlene Zitierweise:
Victor Hadwiger: Blanche. Axel Juncker Verlag, Berlin 1920, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Blanche.djvu/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Victor Hadwiger: Blanche. Axel Juncker Verlag, Berlin 1920, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Blanche.djvu/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)