Seite:De Benzler Leben 187.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Noch einmal kam Bischof Willibrord auf den Eucharistischen Diözesankongreß zu sprechen, als er am 2. Februar in einem eigenen Schreiben den katholischen Jünglingen von Metz und den Vororten für den Eifer dankte, den sie damals an den Tag gelegt haben. Sie seien die Hoffnung der Zukunft; in zehn, fünfzehn Jahren werden sie die Träger des katholischen Lebens in Metz sein. Er hoffe zuversichtlich, daß sie dieser Aufgabe einst gewachsen sein werden und lade sie alle zu Exerzitien ein, die in der ersten Fastenwoche in der Kirche Notre Dame für sie abgehalten würden. Für den guten Erfolg dieser Exerzitien sollen an drei Sonntagen vorher in den Kirchen von Metz gemeinsame Gebete verrichtet werden.

Papst Pius X. war es ernst mit seinem Programm, alles in Christus zu erneuern. Schon die zarte Jugend wollte er aus den lebendigen Quellen dieser Erneuerung trinken lassen. Deshalb schrieb er am 8. August 1910 durch ein Dekret der Sakramentenkongregation vor, daß die Kinder zur heiligen Kommunion zugelassen werden sollen, sobald sie zum Alter der Unterscheidung gekommen und in den allernotwendigsten christlichen Wahrheiten unterrichtet seien. Mit Freuden griff Bischof Willibrord diese Bestimmung des Heiligen Vaters auf. Alsbald legte er den Leitern der Erziehungsanstalten, Pensionate und Waisenhäuser nahe, die frühe Kommunion der Kinder durchzuführen, da dies in ihren Verhältnissen am leichtesten möglich sei. Am 18. Januar 1911 veröffentlichte der Oberhirte eine praktische Instruktion über dieses Dekret, über die Privatkommunion beim Eintritt des freien Vernunftgebrauches, und über die gemeinsame feierliche Kommunion mit dem zwölften Jahre. Er bestimmte, daß diese Instruktion samt dem Dekrete jährlich am vierten Fastensonntag auf der Kanzel vorgelesen werden solle.

Der Bischof hielt diese Bestimmung des Heiligen Vaters für so wichtig, daß er sie zum Gegenstand des Fastenhirtenbriefes des Jahres 1911 machte. Darin heißt es, die Lebensgemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus sei der Gradmesser des christlichen

Empfohlene Zitierweise:
Willibrord Benzler: Erinnerungen aus meinem Leben. Kunstverlag, Beuron 1922, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Benzler_Leben_187.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)