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Kongreß kein Strohfeuer gewesen war, und alle Anwe­senden aufforderte, durch Wort und Beispiel Apostel der Eucharistie zu werden. Der allgemeine Bericht, der hierauf erstattet wurde, gab ein erfreuliches Bild vom Fortschritt der eucharistischen Bewegung: in manchen Pfarreien hatten die heiligen Kommunionen um dreißig, vierzig Prozent zugenommen, in anderen sich verdoppelt, ja ver­dreifacht. Am Nachmittag fand noch eine Frauen- und eine Lehrerversammlung statt, letztere von vier- bis fünfhundert Professoren und Lehrern besucht. Abends acht Uhr versammelten sich wieder die Jünglinge zu einer französischen Predigt in der Kathedrale.

Am 26. Juli 1910 berichtete der Bischof in einem Hirtenbrief über den erfreulichen Verlauf des Eucharistischen Diösesankongresses und über dessen Wünsche und Beschlüsse. Um das eucharistische Programm bei der Jugend durchzuführen, brauche der Oberhirte die Mitwirkung der christlichen Eltern. Davon hänge soviel ab: »Die ersten Eindrücke, welche das Kind empfängt, prägen sich der Seele am tiefsten ein und sind fürs ganze Leben von nachhaltigster Wir­kung. Wenn also die Mutter es sich angelegen sein läßt, ihr Kind frühzeitig Jesus im allerheiligsten Sakramente kennen und lieben zu lehren, so legt sie damit eine Saat ins zarte Herz, die im späteren Leben die schönsten Früchte bringen wird. Recht bald möge die christliche Mutter das Kind zur Kirche führen, ihm dort das Taber­nakel zeigen, wo Jesus wohnt, das ewige Licht, welches Jesu Nähe verkündet; sie lehre es, die Hände falten und Jesus im allerheiligsten Sakramente anbeten. Auch auf die heilige Kommunion mögen die Eitern das Kind bei Zeiten hinweisen und nach und nach ein wahres Verlangen nach derselben in seinem Herzen erwecken. Besonders möge dies der Fall sein in dem Jahre, welches der ersten heiligen Kommunion vorausgeht. Häufig mögen da die Eltern das Kind er­innern an den schönsten Tag seines Lebens, dem es entgegengeht, es ermuntern, durch gutes Betragen, durch frommes Gebet und öfteren Besuch des heiligsten Sakramentes sich immer besser auf die große Gnade vorzubereiten, die es erwartet.

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Willibrord Benzler: Erinnerungen aus meinem Leben. Kunstverlag, Beuron 1922, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Benzler_Leben_185.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)