Seite:De Benzler Leben 166.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die diesem Fundamente des christlichen Lebens drohen. Vor solch einer Gefahr wollte der Fastenhirtenbrief des Jahres 1904 warnen. Er schildert in eindringlicher Weise das furchtbare Verderben, das die schlechte Presse anrichtet, und klingt aus in den ernsten Worten: »Die Zukunft unserer Diözese wird zum großen Teil da­von abhängen, was in derselben gelesen wird. Wenn die guten Schriften und Tagesblätter die schlechten verdrängen, dann wohl uns, würden aber die schlechten die Oberhand gewinnen, dann wehe uns; es wäre geschehen um den christlichen Geist in weiten Kreisen der Bevölkerung. Wollen wir, daß unser katholisches Volk den Glauben und die christlichen Sitten bewahre und auf die Nach­kommen vererbe, dann müssen wir mit allen Mitteln dem zerstörenden Einflusse der schlechten Presse entgegenarbeiten.«

Damit war der Bischof noch nicht zufrieden. Schon am 10. August des gleichen Jahres ließ er auf allen Kanzeln noch einmal in einer Unterweisung alle auf die ernste Gewissenspflicht aufmerksam machen, die schlechte, glaubensfeindliche Presse nicht zu unter­stützen, vielmehr zu meiden. Dieses Mahnwort mußte von da an in jedem Jahr am zweiten Sonntag im September den Gläubigen vor­gelesen werden. In einem Rundschreiben an seinen Klerus vom 21. Januar 1912 klagt Bischof Willibrord wieder über die schlechte Presse, die »jeden Tag in Stücke schlägt, was priesterlicher Eifer mit vieler Mühe in den Seelen aufbaut«, und bittet seine Priester, ihn im Kampfe gegen die schlechten Preßerzeugnisse energisch zu unter­stützen durch Belehrung des Volkes und Gründung von guten Volksbibliotheken.

Im Jahre 1905 suchte der Bischof das kostbare Gut des Glaubens im Fastenhirtenbrief positiv zu fördern. Er handelte von der Gleichgültigkeit im Glauben und von dessen Pflege durch Katechese, Predigt und gute Lektüre.

Eine andere große Gefahr für den Glauben bildete den Gegenstand des Hirtenbriefes vom Jahre 1909, die gemischten Ehen. Der Bischof belehrte in praktischer, leicht verständlicher Form über

Empfohlene Zitierweise:
Willibrord Benzler: Erinnerungen aus meinem Leben. Kunstverlag, Beuron 1922, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Benzler_Leben_166.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)