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und seinen heiligen Beruf bewirkt in uns die Hingabe des Hirten an seine Herde: in demselben Maße, wie Wir Gott die Treue bewahren in Erfüllung Unserer Ordensgelöbnisse, werden Wir auch getreu sein in der Erfüllung Unserer Hirtenpflichten. Jetzt, da der Herr Uns Eure Seelen anvertraut hat, werden Wir die Pflichten, die Wir Gott gegenüber im heiligen Ordensstande auf Uns genommen[WS 1] haben, nicht erfüllen können, wenn Wir nicht Euer Wohl nach besten Kräften zu befördern trachten. Auf diesem neuen Wege, den Wir nun wandeln müssen, wird Uns Gott Stütze und Stab sein. Da Wir nichts getan haben, um Uns die schwere Bürde des bischöflichen Amtes aufzuladen, so sind Wir sicher, daß derjenige, welcher dieses Kreuz Uns auferlegt, Uns auch beistehen wird, es zu tragen, und daß er Unsere Bemühungen also segnen wird, daß die Erinnerung an den Tag Unserer bischöflichen Weihe stets Gefühle des Dankes gegen Gott in Euren Herzen erwecken wird«...

»Wir wollen doch auch nicht verschweigen, daß die göttliche Gnade schon zu wirken begonnen hat in Unserer Seele. Sobald Wir Kenntnis erhielten von den Absichten des Heiligen Vaters bezüglich Unserer Person, empfanden Wir eine besondere Liebe und Zuneigung zur Diözese Metz; Wir kannten Euch noch nicht und schon gehörte Euch Unser Herz, und schon verlangten Wir aus ganzer Seele nach Eurem ewigen Heile. Und heute, wo der Herr Uns mit der Diözese Metz unauflöslich verbunden hat, ist diese Liebe zu Euren Seelen für Uns eine heilige Pflicht geworden, der Wir mit Gottes Hilfe treu bleiben werden bis zum letzten Atemzuge.«

Hierauf gedenkt er mit Worten hoher Verehrung seiner Vorgänger im bischöflichen Amte und spendet seinen Mitarbeitern im Weinberge des Herrn das verdiente Lob. Dann rühmt er mit begeisterten Worten die erlauchte Geschichte von Metz. »Treues, katholisches Volk Lothringens, ihr Kinder der erlauchten Kirche von Metz, betrachtet den Ruhm dieser Eurer Mutter im Glauben und zeiget Euch derselben würdig! O heilige Kirche von Metz, mit der Wir hinfort durch unauflösliche Bande verknüpft sind, wie erscheinst

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Willibrord Benzler: Erinnerungen aus meinem Leben. Kunstverlag, Beuron 1922, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Benzler_Leben_147.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)