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bezeigten und ihnen ihre Anerkennung der kostbaren Privilegien Kaisers Friedrichs I. glorreichen Angedenkens, verbrieften, auch ihnen Beistand gegen etwanige Uebergriffe des Bremischen Erzbischofs verhießen, – da mußten gedachte Vögte das Bauholz unsern Bürgern wohl verabfolgen lassen. Und vom Grafen Helwig von Schwerin und von andern großen Waldherren kam Bauholz in Menge, so daß Hamburg dennoch bald wiederum, wie die Poeten sagen, „phönixartig aus der Asche“ wieder erstand.


31. Vom Schuljungen-Kriege.
(Um 1290.)

Als die damalige Neustadt, nämlich das St. Nicolai-Kirchspiel, um 1281 herangewachsen war, so daß die Domschule, die St. Anscharius gestiftet und Erzbischof Unwannus wieder hergestellt hatte, dem heftigen Drange lernbegieriger und wissensdurstiger Schüler keinen Raum mehr bot, da dachten die Neustädter mit Ernst daran, selber eine Schule für ihre Kinder zu erlangen. Das war damals schwerer als jetzt. Denn erst mußten sie vom Erzbischofe Giselbert in Bremen die Erlaubniß, eine solche Schule für ihr eigen Geld stiften zu dürfen, als eine Vergünstigung erbitten, und sodann noch des heiligen Vaters Bestätigung nachsuchen. Und um letztere zu erlangen, schickten sie Herrn Johann von Lüneborg (der seit 1271 im Rathe saß), nebst etlichen guten Bürgern nach Rom an den Pabst Martin IV. Der war ein belesener Herr und wußte aus alten Schriften, wie gastlich die ehrlichen Hamburger seinen Vorweser aus St. Peters Stuhle, den abgestzten Pabst Benedict V. (965) in ihrer Stadt aufgenommen hatten, darum bewilligte er gern das Ansuchen am

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_078.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)