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Beide ihre Erbietungen für gute harmlose Schwänke passiren ließen: genug, weder Strick noch Kettlein sind gebraucht, sie haben sich Beide ungehängt gelassen, bis an ihr natürlich und will’s Gott selig Ende, das bei Herrn Dirk Wrak Ao. 1301 erfolgte, worauf er zu St. Petri im Leichenhause begraben worden unter dem sogenannten blauen Stein. Und die armen Leute, zumal die im heiligen Geist-Spital, sind über seinen Tod sehr betrübt gewesen, denn er hat die löbliche Gewohnheit gehabt, an allen Abenden vor Sonn- und Festtagen (und damals gab’s der letzteren noch dreimal mehr als jetzt) jedem Armen ein Brodt und ein Licht, oder dessen Werth, nämlich einen Pfennig, zu verehren.

Im Wappenschilde hat aber Heer Wrak einen Arm geführt, in dessen bloßer Hand ein lodernd Feuer zu sehen ist, was den kühnen Muth des tapfern Mannes, dessen Hand wohl manch’ heißes Ding angefaßt hat, ohne sich zu verbrennen, genugsam bezeichnet. Man muß brennende Fragen nur keck und fest angreifen, dann thun sie kein Weh, das ist eine alte Wahrheit.


30. Das helle Haus und das heiße Haus.
(1281.)

Im Jahre 1281 am St. Thomas-Tage, ereignete sich zu Hamburg eine ganz erschreckliche Feuersbrunst, welche fast die ganze Stadt, so groß sie damals war, einäscherte, wobei viele Menschen, sowohl Männer als Weiber und Kinder, elendiglich umkamen. Sie sagen, daß alle Kirchen mit dem St. Johannis-Kloster dabei abgebrannt seien. Ja, Einige sagen sogar, daß die ganze Stadt bis auf ein einziges Haus in Schutt und Trümmer gesunken wäre; dieses habe auch

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_076.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)