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Mönch am 8. Juli 1261 zu Kiel, und in dortiger Klosterkirche ist er bestattet vor dem Altare.

Ein altes Bild in unserm Kloster stellt ihn als Leiche, von Engeln umschwebt, im offnen Sarge liegend, dar; das härene Mönchsgewand, von dem Strick umgürtet, deutet, mit dem Ritterhelm und fürstlichen Wappenschilde im Hintergrunde, den ganzen Umfang seiner Größe an.


27. Das alte Harvestehude.
(1245–1295.)

Zu Graf Adolf IV. Zeiten lag mitten auf dem damals theils unbebauten, theils waldigen Landstriche, der heut zu Tage den Grund und Boden des St. Michaelis-Kirchspiels, des Hamburger Berges (St. Pauli) und Altona’s ausmacht, ein kleines Dorf, das hieß, etwa nach einem ersten Anbauer Herward, der der eine Hude (Hütte oder Hutung, Weidetrift) besessen haben mogte, – vielleicht auch nach einem Hamburgischen Rathmann dieses Namens, – Herwardshude, oder, weil die Hamburger wohl schon damals gern das a–r wie e–r aussprachen (und umgekehrt), Herwerdeshude. Ein Bach gleiches Namens floß daneben in die Elbe.

Daselbst stiftete Adolfs’s Gemahlin, die fromme Gräfin Heilwig (aus dem edeln Hause von der Lippe), ein Cisterzienser Nonnenkloster, welches von ihr, manchen Vornehmen und den benachbarten Grundbesitzern reich begabt wurde, so z. B. von den Markgrafen Otto und Johannes von Brandenburg, und von dem gräftichen Vogte Georg und seiner Frau Margaretha, welche ihre dort belegenen Höfe, Mühlen und sonstige Besitzungen dem neuen Stifte schenkten. Und da der Gräfin Gemahl bekanntlich als Minoriten-Bruder ins

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_070.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)