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den Holsteinern zu seiner Besiegung. Bald wankten die Dänen auf allen Seiten, und in kurzer Zeit war ihre vollständige Niederlage, so wie ein glorreicher Sieg Adolf’s und seiner guten Sache entschieden. Unzählige Feinde blieben auf dem Schlachtfelde. Viele retteten mühsam Leben und Freiheit durch schleunigste Flucht, Herzog Otto und drei Dänische Bischöfe wurden gefangen. König Waldemar, durch den Pfeil eines Holsteiners des Auges beraubt und bewußtlos zu Boden gesunken, wurde nur durch die Lehnstreue eines Deutschen Reiters gerettet, der ihn vor sich aufs Pferd nahm und nach Kiel mit ihm entkam.

Darnach hielt der ritterliche fromme Sieger Adolf einen feierlichen Einzug in Hamburg, in dessen Domkirche er öffentlich Gott die Ehre gab und seine Gelübde erneuerte. Nicht nur das Marien-Magdalenen-Kloster hat er gestiftet, gebaut und begabt, sondern auch das Johannis-Kloster und den Convent, und noch viele andere Klöster, Kirchen und Kapellen im Lande Holstein. Aber wegen seiner Jugend (noch nicht lange war er vermählt) und später wegen der Kindheit seiner Söhne, der Erben seiner Lande, konnte er den zweiten Theil seines Gelübdes nicht sogleich erfüllen. Er hatte noch viel zu wirken, um den Frieden dauernd zu befestigen und das Glück seiner Unterthanen zu sichern, ehe er daran denken durfte, sich aller weltlicher Regimentssorgen zu entschlagen und das Klosterleben zu wählen.

Sein Bild, wie er als gebietender Herr im Fürstenmantel mit Ritterspornen, Schwert und Wappenschild ausgesehen, hängt noch, von alter Meisterhand gemalt, im großen Saale seines Marien-Magdalenen-Klosters in Hamburg.

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Otto Beneke: Hamburgische Geschichten und Sagen. Hamburg: Perthes-Besser & Mauke, 1854, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Beneke_Hamburgische_Geschichten_und_Sagen_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)