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So spricht des Volkes souverainer Wille;
Das ist sein Weltbewegender Protest!

35
Die Freiheit segnet nur bei Flammenschein,

Bei Sturmesglockenklang die Völker ein!
     Ein Protest zerbrach die Ketten,
     Trotzte kühn den Bajonetten,
     Jagte feile Söldner fort!

40
     Ja, ein weckerruf wird tönen

     Des Jahrhunderts fernsten Söhnen,
     Mirabeau, dein Donnerwort!

Steig’ auf, Robespierre, so bleich und düster
Der Freiheit opferlust’ger Hohenpriester!

45
Das blut’ge Haupt, die schmerzentstellte Miene,

Der ehernen Gedanken starres Grab;
Und deine Priesterinn, die Guillotine,
Die dir die letzte, heil’ge Oelung gab:
Nach schwülem Tag ein blutig Abendroth,

50
Nach ernsten Lebens That ein ernster Tod!

     Der nur darf Protest erheben,
     Der, wie du, mit seinem Leben,
     Seinem Blute unterschreibt!
     Fort mit schwanken Federzügen,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolf Gottschall: Barrikaden-Lieder. Adolph Samter, Königsberg 1848, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Barrikaden_Lieder_(Gottschall).djvu/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)