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habe daher weder den Auerswald, noch unter dem Haufen das besagte Frauenzimmer gesehen. Erst in Bornheim habe er diese gesehen, und insoweit sei seine erste Angabe richtig.

29) Konr. Hofmann erzählt nach Dan. Georg, – auch Auerswald sei mißhandelt worden, besondere habe ein Frauenzimmer einen Regenschirm an ihm zerschlagen (vielleicht aber auch an Lichnowsky?). –

30) Heinr. Reuter erzählt nach Kasp. Schäfer – von einem sauber gekleideten Frauenzimmer, das Bewaffneten von Lichnowsky, von seiner Verfolgung mit Steinwürfen und Schüssen Kunde gegeben, ihnen das Gäßchen, durch das er geflohen, gezeigt und sie gebeten habe, hinter ihm her zu laufen und ihn todtzuschießen.

31) Joh. Bechtold erzählt unter Andrem: Beim Suchen nach den Versteckten hätten die Maurer gesagt, die Frau habe es verrathen („dieselbe, welche nachher den alten Herrn so garstig geschlagen hat“). Im Garten nämlich habe dieselbe den Auerswald mit dem Regenschirm auf den Kopf geschlagen, daß es blutete. Sie habe geschrieen: „Das ist der Spitzbub, der das Volk schon lang genug gemordet hat; dem gehört eine Kugel vor den Kopf.“

32) Christian Etzel erzählt von einem Frauenzimmer, das sich schon beim Friedberger Thor bei der Arretirung eines kurhessischen Soldaten betheiligt habe. Dieselbe habe sich später in der Nähe von Auerswalds Leiche befunden. Sie war ziemlich groß, dick, von frischer Gesichtsfarbe, und etwa 36 Jahre alt. Sie hatte eine Haube mit Schlupfen auf und einen Regenschirm in der Hand. Diese Person hat mit Steinen auf Auerswalds

Empfohlene Zitierweise:
Christian Reinhold Köstlin: Auerswald und Lichnowsky. Ein Zeitbild, nach den Akten des Appellations-Gerichts zu Frankfurt a. M. mit Genehmigung dieses h. Gerichtshofs. Tübingen 1853, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Auerswald_und_Lichnowsky_162.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)