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Leben und von dem herrlichen Essen und Trinken. Und Hans glaubte ihm das.

Sie blieben wohl zwei Monate in Töplitz Karlsbad und Prag und in andern Städten Böhmens. Darauf wanderten sie nach Wien, von Wien nach Konstantinopel, wo der Großtürk und Unchrist sein Schloß hat; und von Konstantinopel wollten sie nach Asien und ins gelobte Land. Und der Teufel sagte: Ich muß nach Afrika, da ist eine große Wüste, und mitten in der Wüste ist ein sehr schönes prächtiges Land, ein Land an Schönheit und Lieblichkeit, wie das Paradies und der Garten Eden war, worin Adam und Eva so glückselig und unschuldig gewohnt haben, ehe der Satan Lucifer, Gott sei bei uns! sie mit dem goldnen Apfel verführte. Da muß ich durchaus hin und sehen, ob ich dem gewaltigen Mohrenkönig nicht etwas von seinen Schätzen abgewinnen kann. Du glaubst nicht, Hans, was dieser Mohrenkönig für ein gewaltiger Herr und wie unermeßlich reich er ist; er hat so viele Demanten und Edelsteine, als alle Kaiser und Könige zusammen nicht aufweisen können, und selbst wenn man den Großmogul und den fabelhaften Affenkönig der Demanteninsel Borneo noch dazu rechnet, und solche Haufen Gold und Silber, daß man es da wirklich, wie hier zu Lande Korn und Salz, mit Scheffeln ausmißt.

Und Herr Beelzebub hatte sein großes Wohlgefallen an dem Hans, und hätte ihn gar zu gern fest gemacht. Er paßte ihm also nun sehr genau auf und lauerte auf eine recht tüchtige Sünde, damit er ihn fassen und zu seinem ächten Knecht machen und seinen Dienst für Werke

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_239.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)