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De Grising un de Schatz.

In Richtenbarg wahnde een Timmermann, dat was een deeger flitiger Minsch un hedd ook eene sehr gode un gottsfrüchtige Frau. Dat weren een paar flitige un ordentliche Lüd, äwerst Gott wet, dat wull doch nich recht mit en furt, un se hedden in Richtenbarg nich Stiern noch Glück. De Timmermann ging also hen un vörköfde sin Hus un wull’t up eener annern Sted vörsöken, un köfde sick wedder in Grimm an. As nu de Tid kam, datt de goden Lüde bald wegtehn schullen, wurd de Fru eenmal Nachts dör een ganz lises Ruscheln ut den Slap weckt un keek up un sach in der Eck achtern Kachelawen eenen olden Mann im grisen Rock mit eener witten Slapmütz up’m Kopp un eenen Slätel in der Hand up’m Stol sitten. Et sach ut, as wenn he ehr fründlich towenkte, un to gliker Tid wisde he mit der Hand jümmer up den Awen. Un de Fru vörschrack sick sehr äwer den olden Grieskopp un drückte sick in der Angst an ehren Mann, stödd em an un reep: Mann! Mann! wak doch up un seh, wat då in der Eck achter’m Kakelawen sitt. De Timmermann richtede sick up un keek un keek, un kunn nicks sehn. Un he wurd bös un schult de Fru hart un bedrauwde se, wenn se em nich tofreden let

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen/Zweiter Theil. Berlin 1843, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_2_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)