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hatte, daß sie Menschen nicht mehr so suchte und liebte wie sonst. Sie mag zuletzt auch mit Katzenfreundlichkeit geblinzelt und mit Katzenaugen geschielt und mit allerlei Katzenmännchen sich gekrümmt und gewunden haben, so daß kein Mensch und kein Vieh und also auch kein Glück es länger bei ihr hat aushalten können und sie zuletzt mit ihrem Mieskater Martinichen ganz allein geblieben und so im größten Elende umgekommen ist.



15.
Der große Jochen.

Der Bauer Hans Diebenkorn, ich weiß nicht mehr, in welchem Dorfe er wohnte, hatte einen Sohn, der hieß Jochen, das war ein schlimmer ungeschlachter Junge voll Wildheit und Schalkstreiche, den keiner bändigen konnte. Sein Vater war ein stiller ordentlicher Mann und ermahnte und züchtigte ihn oft und viel, Priester und Schulmeister hobelten und meisselten an ihm mit dem Ernst der Vermahnung und mit der Strenge der Strafe: der Knabe ward mit der Asche und Lauge der Reue und Buße und mit der ungebrannten Asche der Erinnerung, die auf grünen

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 416. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_416.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)