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Sie wollten nun sehen, was jener gefangen habe, denn seine Taschen hingen ihm schwer genug hinab, so schwer, als seyen sie voll der gewichtigsten Dukaten. Er langte hinein, aber au weh! er brachte nichts als todte Mäuse an den Tag. Die andern beiden Bauern lachten und sprachen: da hast du deine ganze Teufelsbescherung! die war der Angst wahrhaftig nicht werth. Vor den Mäusen aber schauderten sie zusammen, versprachen ihrem Gesellen jedoch, keinem Menschen ein Sterbenswort von dem Abentheuer zu sagen.

Man hätte denken sollen, dieser Bauer mit den todten Mäusen habe nun für immer genug gehabt; aber er hat noch weiter gegrübelt über den Haufen brennender Kohlen und bei sich gesprochen: hättest du nur ein paar Körnlein Salz in der Tasche gehabt und geschwind auf die Kohlen streuen können, so hätte der Schatz wohl oben bleiben müssen und nicht weggleiten können. Und er hat die nächste Nacht wieder ausreiten müssen mit großem Schauder und Grauen, aber er hat es doch nicht lassen können; denn die Begier nach Geld war mächtiger als die Furcht. Und er hat es wieder brennen sehen genau an der gestrigen Stelle; bei Tage aber war da nichts zu sehen, sondern sie war grasgrün. Und er ist hingeritten und hat das Salz hineingestreuet und

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_399.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)