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und es sprang weit auf; und sie gingen alle heraus und Schlangenkönig ging mit ihnen. Als sie nun an das Wasser kamen, war da weder Brücke noch Nachen, und Jakob sprach: Hurtig, Schlangenkönig! mach Anstalt! mach uns die Brücke fertig! Schlangenkönig aber konnte es nicht lassen, er brauchte wieder eine List und spannte ein dünnes glänzendes Spinnwebchen wie einen Bogen über das Wasser von einem Ufer zum andern und sprach lächelnd: Ich kann euch nicht helfen, dies ist die einzige Brücke, auf welcher man von dieser Insel über den See kommen kann. Er hoffte aber in seinem Herzen, es werde niemand darauf treten, aus Furcht zu ersaufen, und so werde er durch diese Feinheit alle die Jungfrauen glücklich da behalten als Dienerinnen und den Jakob obenein als Diener. Aber Jakob hatte von solchen Kniffen der Geister oft gehört, nahm sein Margrethchen an die Hand und rief: In Gottes Namen! alle mir nach! Und so sprang er auf die dünne Spinnwebbrücke und Margrethchen mit ihm, und in demselben Augenblicke legte sich die Spinnwebenbrücke als die schönste und breiteste Marmorbrücke über das Wasser, und er und Margrethchen und die andern Jungfrauen gelangten glücklich hinüber. Und als sie alle am Lande waren, war die Brücke in der

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_395.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)