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ein Säckchen mitgenommen für das Gold und hatte auch viel reichlicher eingesammelt, als das vorige Jahr.

Nun, däuchte ihm, habe er des Goldes genug, und er that einen hohen Schwur, er wolle sich nimmer wieder in die Versuchung geben, und auch nie wieder in den Wald gehen. Und er hat den Schwur gehalten und sich selbst überwunden, daß er nicht in den Wald gegangen ist und keine Walpurgisnacht wieder mitgehalten hat, so oft ihm auch noch von dem Birlibi und dem goldenen Rattenkönige geträumt hat. Er hat das aber nicht in seinem Herzen sitzen lassen sondern hat es mit eifrigem Gebet wieder ausgetrieben und den Bösen endlich müd gemacht, daß er von ihm gewichen ist. So war manches Jahr vergangen und Hans hieß ein sehr reicher Mann. Er hatte sich für seine Dukaten Dörfer und Güter gekauft und war ein Herr geworden. Es munkelte auch unter den Leuten, es gehe nicht mit rechten Dingen zu mit seinem Reichthum; aber keiner konnte ihm das beweisen. Aber endlich ist der Beweis gekommen.

Der Böse lauerte auf den armen Mann, an dem er schon einige Macht gewonnen hatte. Er war ergrimmt auf ihn, weil er von seinen hohen Festen in der Walpurgisnacht ganz ausblieb,

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 372. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_372.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)