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großes Fest steht, immer den Raub zu dem Walde fahren, den Rattenkönigs Unterthanen einzeln aus allen Orten der Welt zusammengemaust und zusammengestohlen hatten. Und Hans kam nun auch ganz unschuldig dazu und wußte nicht wie. So wie die Säcke und das Andere in den Wald getragen wurden, war das wilde Diebsgesindel darüber her, und es ging Grips! Graps! und Rips! Raps! hast du mich nicht gesehen, und jeder griff zu und schleppte sein Theil fort, so daß ihrer immer weniger wurden. Der König aber hielt noch da, in seinem hohen und prächtigen Wagen und es tanzeten und toseten und lärmten noch einige um ihn. Als aber alle Wagen abgeladen waren, da kamen wohl hundert große Ratten und gossen Gold aus Scheffeln auf das Feld und auf den Weg, und sangen dazu:


     Hände her! Mützen her!
Wer will mehr? wer will mehr?
Lustig! lustig! heut geht’s toll,
Lustig! Händ’ und Mützen voll!


Und die Bauern fielen wie die hungrigen Raben über das ausgeschüttete Gold her und griffelten und graffelten und drängten und stießen sich, und jeder raffte so viel auf von dem rothen Raube, als er habhaft werden konnte,

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 368. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_368.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)