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siehe da leuchtete es mit Einem Male heller auf und nun sangen viele tausend Stimmen zugleich, daß es in fürchterlich grauslicher Feierlichkeit durch den Wald schallte und Hansen das Herz im Leibe bebte:


     Macht auf! macht auf! macht auf die Pforten!
Und wallet her von allen Orten.
Geladen seyd ihr all zugleich.
Der König ziehet durch sein Reich.

     Ich bin der große Rattenkönig.
Komm her zu mir, hast du zu wenig!
Von Gold und Silber ist mein Haus,
Das Geld mess’ ich mit Scheffeln aus.


So klang es im feierlichen und langsamen Gesange fort und dann schallten immer wieder einzelne kreischende und gellende Stimmen mit widerlichem Laute darunter Birlibi! Birlibi! und die ganze Menge rief Birlibi! nach, daß es durch den Wald schallte. Und es war der Rattenkönig, welcher einhergezogen kam. Er war ungeheuer groß wie ein Mastochs und saß auf einem goldenen Wagen und hatte eine goldene Krone auf dem Haupte und hielt ein goldenes Scepter in der Hand, und neben ihm saß seine Königin und hatte auch eine goldene Krone auf und war so fett, daß sie glänzte; und sie hatten ihre langen kahlen Schwänze

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_365.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)