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Nacht keine Furcht kannte. Und er war schon auf dem Sprunge zu gehen, da bedachte er das Sprichwort: Bleib weg, wo du nichts zu thun hast, so behältst du deine Nase; aber das Birlibi tönte ihm nach, solange er im Walde war. Und die andere Nacht und die dritte Nacht war es wieder eben so. Er aber ließ sich nichts anfechten und sprach: Laß den Teufel und sein Gesindel ihr tolles Wesen treiben, wie sie wollen! sie können dem nichts thun, der sich nicht mit ihnen abgiebt. Wollte Gott, Hans hätte es immer so gehalten! Aber die vierte Nacht hat es ihn übermächtigt und er ist wirklich in die bösen Stricke gerathen.

Es ist der Walpurgisabend gewesen und seine Frau hat ihn gebeten, er möge diese Nacht nur nicht in den Wald gehen, denn es sey nicht geheuer und alle Hexenmeister und Wettermacherinnen seyen auf den Beinen, die können ihm was anthun; denn in dieser Nacht, die das ganze höllische Heer loslasse, sey schon mancher Christenmensch zu Schaden gekommen. Aber er hat sie ausgelacht und hat es eine weibische Furcht genannt und ist seines gewöhnlichen Weges in den Wald gegangen, als die andern zu Bett waren. Da ist ihm aber der König Birlibi zu mächtig geworden. Anfangs war es diese Nacht im Walde eben wie die vorigen Nächte, es tosete

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 362. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_362.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)