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der Erziehung seines Sohns auf sich gehabt hat, aber er hat sich alle seine wunderlichen Abentheuer gern gefallen lassen, da er ihm eine solche Schnur ins Haus gebracht hat; denn Schneeflöckchen war so freundlich und schön, daß sie nicht allein ihm und allen Menschen sondern allen Engeln im Himmel gefiel.

Und als der alte König sich genug gefreut hatte und die Hochzeit gewesen war, da machten Bisbiglio und Schneeflöckchen sich auf und zogen zu dem alten Könige in Indien. Und Schneeflöckchen erzählte ihm ihre ganze Geschichte, wie die Stiefmutter zur Füchsin geworden war und gesungen hatte: Schneeflöckchen flieg hin! fliege durch die Welt hin! und wie sie dann ein Schneeflöckchen geworden und aus dem Fenster gelassen wäre und so mehr als sechs traurige Jahre in der Verwandlung habe leben müssen. Und der König ihr Vater ist so zornig geworden, daß er die alte Hexe hat an einen Pferdeschweif binden und zu Tode schleifen lassen. Auch hat er nun von ihren häßlichen Töchtern, die sie ihm gebohren, nichts mehr wissen wollen, sondern hat sie hoch gen Norden hinauf in die Berglande Indiens geschickt und geringen Männern zu Frauen gegeben. Schneeflöckchen aber ist Königin von Indien geworden nach seinem Tode und Indien

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_336.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)