Seite:De Arndt Mährchen 1 335.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

während meiner traurigen Verwandlung? Nun sehe ich, daß alles erfüllt ist, was meine Stiefmutter die böse Hexe einst gemurmelt hat, als sie mich aus dem Fenster fliegen ließ. – Und sie erzählte dem Prinzen nun die Geschichte ihrer Verwandlung und wie jämmerlich sie zwei Winter als Schneeflöckchen habe umher fliegen müssen, bis sie in seiner Hand zum Tropfen geworden sey.

Der Tag, an welchem dieser Kampf mit dem Riesen stand, war genau der letzte Tag des fünften Jahres seit dem Tage, wo Schneeflöckchen den verzweifelten Prinzen Bisbiglio in der öden Waldschlucht des Kaukasus gefunden hatte. Und da beide sahen, daß das Schicksal alles mit ihnen erfüllt hatte, und da sie sich herzlich sehnten, die treueste und unvergleichlichste Liebe durch eine Hochzeit zu krönen, so ritten sie nun nicht weiter durch die Welt auf Abentheuer – denn sie hatten ja das allerschönste Abentheuer erlebt – sondern sie nahmen den gradesten Weg nach dem Schlosse, in welchem der alte König von Arabien, des Prinzen Bisbiglio Vater, wohnte. Und sie sind dort glücklich angekommen und der Prinz hat dem Könige alles getreulich erzählt, wie es sich mit ihm begeben hatte. Und der alte Herr hat nun wohl gesehen, wie viel es mit der Weisheit

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_335.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)