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Säbel, er hatte in keine Sterne geguckt auf keine Nachtigallen gelauscht in keinem Tanze sich mit umgeschwungen; doch waren so viele Sterne und Nachtigallen und Tänze in seiner Seele, daß sie von allem eisernen Lärm und eisernen Uebungen nicht unterdrückt werden konnten. Ja sie wurden in ihm nur lebendiger, jemehr sie in das tiefste Innere seines Gemüthes zurückgedrängt wurden. Bisbiglio war ein Kind der Sehnsucht und Liebe und mitten in dem Feldlager unter den harten und rauhen Kriegern hatte sein unbewußtes Herz immer nach Liebe gelechzet, sie hatte er aus allen Winken und Blicken aus allen Liedern und Mährchen gesogen, die auch von ganz etwas anderem klangen, ja aus jedem leisesten Worte, das nur so lose vor ihm gesprochen war; sein eignes Herz hatte ihm früh genug diesen bunten Himmel mit allen seinen Sternen und Nachtigallen geöffnet. So allmächtig ist der angebohrne Trieb.

Bisbiglio stand jetzt in der Blüthe der Jahre, wo die Fantasie am lebendigsten ist; er sehnte sich hinaus in die weite schöne Welt, damit er ihre Schönheit und Herrlichkeit erkundete, und ging zu seinem Vater dem Könige und bat ihn, daß er ihn ziehen lasse, wie andere Prinzen ausziehen, und sich durch fürstliche und ritterliche Abentheuer einen Namen machen. Der Vater

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 323. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_323.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)