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und uns wiedergegeben hat. Und nun traten alle Männer und Frauen herzu, einer nach dem andern, so wie sie an Geburt und Ordnung die vornehmsten waren, und sie verneigten sich dreimal an den Stufen des Thrones und huldeten der Prinzessin. Und als dies geschehen war, da winkte der König einem Ehrenhold, und dieser öffnete eine Seitenthüre, und in glänzender Waffenrüstung trat ein stattlicher Mann herein von hohem Wuchs und edler Gestalt, welchem die blonden Locken über dem Waffenrocke die Schultern herabfielen. Und der König winkte ihm, daß er käme an die Stufen des Throns. Und er trat heran und verneigte sich ehrerbietig. Da sprach der König zur Prinzessin: Dieser soll dein Gemal seyn und mein Eidam! und zu den Edlen und Großen des Reichs: Dieser soll euer König und Herr seyn nach mir! Und die Prinzessin konnte sich nicht länger halten und rief überlaut: Er ist es! er ist es! Sie meinte aber den schönen blonden Jüngling, den sie so oft im Traume gesehen hatte, denn er war es wirklich. Der König und die Königin und alle Umstehenden verwunderten sich dieser Worte, doch fragte keiner die Prinzessin, was sie bedeuteten.

So ist denn Freude gewesen in dem Schlosse und in der Hauptstadt und in dem ganzen Königreiche,

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_309.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)