Seite:De Arndt Mährchen 1 254.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

etwa da und es gelänge ihnen, solches Metall ihnen über den Kopf zu werfen, so wäre auch der Zauber sogleich gehoben, und diesen Jägern dürften sie künftig nie wieder etwas anthun.

Die zartesten und schönsten aller Unterirdischen sind die Weissen, fein und anmuthig von Gliedern und Gebehrden und eben so fein und liebenswürdig drinnen im Gemüthe. Diese Weissen sind ganz unschuldig und rein und necken niemand, auch nicht einmal im Scherze, sondern ihr Leben ist licht und zart, wie das Leben der Blumen und Sterne, mit welchen sie auch am meisten Umgang halten. Diese niedlichen Kleinen sitzen den Winter, wann es auf der Erde rauh und wüst und kalt ist, ganz still in ihren Bergen und thun da nichts Anders als daß sie die feinste Arbeit wirken aus Silber und Gold, daß die Augen der meisten Sterblichen zu grob sind, sie zu sehen; die sie aber sehen können, sind besonders feine und zarte Geister. So leben sie den trüben Winter durch, wann es da draussen unhold ist, in ihren verborgenen Klausen. Sobald es aber Frühling geworden und den ganzen Sommer hindurch leben sie hier oben im Sonnenschein und Sternenschein sehr fröhlich und thun dann nichts als sich freuen und andern Freude machen. Sobald es auch im ersten Lenze zu sprossen und

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_254.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)