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mit bösen Geistern verrathe. Aber der Umgang mit den kleinen Schwarzen ist nicht immer so unschuldig. Davon giebt es auch eine Geschichte.

Bei dem Kirchdorfe Lanken unweit der Granitz wohnte ein Bauer namens Matthes Pagels, ein sinniger fleißiger Mann, der sehr einsam und still lebte und den die Leute für sehr reich hielten. Einige munkelten auch, er sey ein Hexenmeister. Aber mancher wird für einen Hexenmeister gehalten, der sein Geld durch die natürlichste Hexerei erwirbt, daß er fleißig ist und gut aufpaßt. Dieser Pagels war aber kein guter Mensch. Er bekam Streit mit einem seiner Nachbarn, weil dieser ihn beschuldigte, er pflüge ihm an einer Seite den Acker ab. Und der Bauer Pagels that das wirklich, er fluchte und schwur aber, das ganze Ackerstück gehöre ihm in seiner ganzen Breite, so weit er gepflügt hatte, und noch zehen Schritt weiter bis zu der hohen Buche, die oben an dem Rain stand; und das wolle er durch Eid und Schriften beweisen. Und er hat es bewiesen durch Eid und Urkunden und ein Papier vorgebracht, wodurch der Acker sein geworden ist. Die Leute sagen aber, zwei von den kleinen Schwarzen, die ihm auch das Geld in das Haus getragen, haben das falsche Papier geschmiedet und in der

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_249.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)