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seliglich im Herrn verschieden. Und diese Kirche, die jetzt in Rambin steht, hat der Graf Johann Dietrich auch bauen lassen und hat sie sehr reich beschenkt von seinem vielen Gelde. Und sie ist zum ewigen Andenken an seine Geburt da gebaut, wo Jakob Dietrichs Häuschen gestanden hat. Und er hat viele kostbare Geräthe dahin geschenkt, goldene Becher und silberne Schalen von der allerkünstlichsten Arbeit, wie die Unterirdischen sie in ihren Bergen machen, nebst seinen und der Lisbeth gläsernen Schuhen, zum ewigen Andenken, was ihnen in der Jugend geschehen war. Diese sind aber weggekommen unter dem großen König Karolus dem Zwölften von Schweden, als die Russen hier auf die Insel kamen und schlimm hauseten. Da haben die Kosacken auch die Kirche geplündert und das alles mitgenommen.

So war der kleine Johann Dietrich aus einem armen Hirtenknaben ein reicher und vornehmer Herr geworden, weil er das Herz gehabt hatte hinabzusteigen und sich die Schätze zu holen. Aber viele sind schon dadurch reich geworden, daß sie nur irgend ein Pfand von den Unterirdischen gewonnen haben. Dadurch haben sie sie soweit in ihre Macht bekommen, daß sie ihnen etwas haben schenken oder zu Liebe thun müssen. Manchen schenken sie auch freiwillig etwas und lehren ihnen schöne Künste und allerlei Geheimnisse;

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_228.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)