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Trompeten mit hatten, spielten lustig auf. So zogen sie mit Jauchzen und Klingen die Hügel hinab auf die Straße, welche von Rambin nach Gartz führt. Es war aber dem Johann und der Lisbeth gar wundersam zu Muthe, als sie den Thurm von Rambin wiedersahen und die Sturmweiden von Drammendorf und Giesendorf aus der Ferne, wo sie als Kinder so viel gespielt hatten. Als sie vor Rodenkirchen hingingen, kam eben die Kuhheerde über den Weg und Klas Starkwolt mit seinem treuen Hurtig zog ihr langsamen Schrittes nach. Johann sah ihn und erkannte ihn strax und dachte bei sich: den treuen Alten wirst du nicht vergessen. Und so zog er mit seiner Begleitung weiter, und alle Leute, die auf der Straße waren, hielten oder standen still und viele liefen ihnen nach, ja einige liefen voraus und meldeten in Rambin, welche blanke und prächtige Wagen dort auf der Landstraße führen, und brachten das ganze Dorf auf die Beine. Der Zug ging aber sehr langsam wegen der schwer beladenen Wagen.

So zogen sie etwa um vier Uhr Morgens in Rambin ein und hielten still mitten im Dorfe, etwa zwanzig Schritt von dem Hause, wo Johann gebohren war. Und es war alles Volk zusammengelaufen und aus den Häusern gegangen, damit sie die glänzende Herrlichkeit mit eigenen Augen

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_221.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)