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gläsernen Berg sich öffnen und die ersten Himmelstrahlen blinkten zu ihnen hinab nach so manchen Jahren, und bald waren sie draussen und sahen das Morgenroth schon im Osten dämmern. Johann sah eine Menge Unterirdischer, die um ihn und Lisbeth und die Wagen geschäftig waren, dort hin und her wallen, und er sagte ihnen das letzte Lebewohl, dann nahm er seine braune Mütze, schwang sie dreimal in der Luft um und warf sie unter sie. Und in demselben Augenblicke sah er nichts mehr von ihnen sondern erblickte nun nichts weiter als einen grünen Hügel und bekannte Büsche und Felder, und hörte die Glocke vom Rambiner Kirchthurme eben zwei schlagen. Und als es still geworden war und er von dem unterirdischen und überirdischen Getümmel nichts weiter hörte als einige Lerchen, die ihre ersten Morgenlieder anstimmten, da fiel er mit seiner Lisbeth im Grase auf die Kniee, und sie beteten beide recht andächtig und gelobten Gott ein recht christliches Leben, weil er sie so wunderbar von den Unterirdischen errettet hatte. Und alle Diener und Dienerinnen, welche durch sie miterlöset waren, thaten desgleichen.

Darauf erhuben sie sich alle und die Sonne ging eben auf und Johann ordnete nun den Zug seiner Wagen. Voran fuhren zwei Wagen, jeder mit vier Rothfüchsen bespannt, die waren mit

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_219.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)