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und die übrigen Unterirdischen rüsteten alles zu und auch Johann und Lisbeth bereiteten sich zur Reise und schmückten sich festlich gegen die Nacht, damit sie als Braut und Bräutigam erscheinen könnten. Es war aber jetzt beinahe dieselbe Zeit, in welcher er einst in den Berg hinabgestiegen war, die Zeit der längsten Tage, also Mittsommerszeit, die sie die Sonnengicht nennen. Und er war etwas über zwölf Jahre in dem Berge gewesen und Lisbeth etwas über dreizehn und er ging in sein ein und zwanzigstes Jahr und Lisbeth in ihr achtzehntes. Die kleinen Leute thaten mit großem Gehorsam aber sehr still alles, wie er ihnen befohlen hatte; desto lauter aber war die Schaar der Diener und Dienerinnen, welche sein neues Gesetz über das zwanzigste Jahr mit erlöset hatte. Diese jubelten um ihn und um seine Lisbeth her und freueten sich sehr, daß sie mit ihnen auf die Oberwelt ziehen durften.

Und als alle Kostbarkeiten herausgeschafft und die erlöseten Diener und Dienerinnen hinaufgefahren waren, setzte Johann und seine Lisbeth sich zuletzt in die silberne Tonne und liessen sich hinaufziehen. Es mogte wohl eine Stunde nach Mitternacht seyn. Und es däuchte ihnen eben so, wie sie hinabgefahren waren. Sie waren von Jubel umrauscht und von Musik umtönt und endlich klang es über ihren Köpfen und sie sahen den

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_218.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)