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weg, wo er das Gefäß mit der Kröte unter einem Strauch versteckt hatte.

Und er kam zurück, und als er sich ihnen auf hundert Schritt genahet hatte, stürzten sie alle hin, als wären sie mit Einem Schlage zugleich vom Donner gerührt, und begannen zu heulen und zu winseln und sich zu krümmen, als ob sie von den entsetzlichsten Schmerzen gefoltert würden. Und sie streckten die Hände aus und schrieen einer um den andern: Laß ab, Herr! laß ab und sey barmherzig! wir fühlen, daß du eine Kröte hast und daß kein Entrinnen ist. Nimm die gräulichen Plagen weg, wir wollen ja alles thun, was du befiehlst. – Und er ließ sie noch einige Sekunden zappeln, dann entfernte er das Gefäß mit der Kröte, und sie richteten sich wieder auf und ihre Züge erheiterten sich wieder, denn die Pein war weg, wie das Thier weggenommen war.

Johann behielt nur die sechs Vornehmsten bei sich und ließ die Weiber und Kinder und die übrigen Männer alle gehen, wohin jeder wollte. Zu den Sechsen aber sprach er seinen Willen also aus:

Diese Nacht zwischen zwölf und Ein Uhr ziehe ich mit der Lisbeth von[1] dannen, und ihr beladet mir drei Wagen mit Silber und Gold und edlen Steinen. Wiewohl ich alles nehmen


  1. WS: von ergänzt
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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_216.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)