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das glaube mir. Und Lisbeth ward sehr getröstet durch diese Worte.

Johann wälzte sich die ganze Nacht auf seinen Kissen hin und her und konnte kein Auge zuthun, denn die Gedanken liessen ihm keine Ruhe, sondern flogen wie aufgescheuchte Vögel, hinter welchen der Falke ist, immer rundum in seiner Seele. Endlich, als der Morgen schon grauete, fuhr er geschwind aus dem Bette und sprang hoch auf vor Freuden und jauchzete in seiner Stube hin und her und schrie überlaut: Nun hab’ ich’s! nun hab’ ich’s! Diener! Diener! du hast mir zu viel erzählt. Und er klingelte, und der Diener kam und er befahl: Diener, geschwind! geschwind! bringe mir Lisbeth! und in einigen Augenblicken war der Diener da und führte die schöne Lisbeth an der Hand. Und er hieß den Diener hinausgehen und küßte seine Lisbeth und sprach zu ihr: Liebe Lisbeth, nun freue dich mit mir. Ich hab es gefunden ich hab es gefunden! wir werden nun beide bald wieder zu Christen kommen, und sie können uns hier nicht festhalten. Verlaß dich nur drauf, ich kann es machen. Und nun gehe, mein Herzchen, und sey froh. Und er küßte sein liebes Kind, rief darauf dem Diener und hieß ihn die Lisbeth wieder heimführen und auf dem Rückwege die sechs Vornehmsten zu ihm rufen. Der Diener aber verwunderte sich über diese

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_202.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)