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und scharf wie Diamanten. Auch wirken sie noch viel anderes Zaubergeschmeide aus Stahl und Eisen, das zu mancherlei verborgenen Künsten gebraucht wird und zum Theil die seltsamsten und unbegreiflichsten Eigenschaften hat. Die Braunen sind aber die Juweliere der Berge, die mehr in Gold und Silber und Edelsteinen arbeiten. Die feinsten und künstlichsten aller Unterirdischen sind die Weissen; die wirken ihre Arbeit so fein und dünn wie die zartesten Blumen aus, so fein und zart, daß viele Augen sie gar nicht sehen können; und sie können aus Silber und Gold Röckchen weben, von denen man schwören sollte, sie seyen aus Sonnenstrahlen oder Mondschein gewebt: denn sie sind leichter als die leichtesten Spinnweben.

Johann Dietrich kam die ersten Wochen, die er in dem gläsernen Berge verlebte, nicht weiter als in sein Kämmerchen und von dem Kämmerchen in den Speise- und Tanzsaal und wieder zurück. Er konnte gar kein Ende finden, die schönen und köstlichen Sachen zu betrachten und zu loben, die in seinem Zimmer und in dem Schränkchen aufgestellt waren. Am meisten aber ergötzte er sich an den schönen Bildern und an seinem Bücherschranke, wo viele hundert der sauberst gebundenen Bücher mit goldenem Schnitte neben einander standen und in

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_188.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)